Unser Tagesablauf
Um unser tägliches Miteinander vorzustellen, beschreiben wir einen für uns typischen Kindergartentag.
Ein strukturierter Tagesablauf mit wiederkehrenden Ritualen gibt uns Orientierungshilfe und Sicherheit.
Wir kommen zwischen 7:30 und 9:00 Uhr in den Kindergarten. In dieser Zeit begrüßen wir uns, erzählen, schauen anderen zu, werden selbst aktiv oder spielen draußen.
Kommunikation hat in dieser Phase einen hohen Stellenwert. Wir treten in Kontakt mit anderen Kindern und den Erwachsenen, überlegen was wir machen möchten, berichten über Erlebnisse, besprechen Sorgen und Nöte.
Vertrauen und Geborgenheit ist die Grundlage für jegliches Lernen.
Wenn um 9:00 Uhr eine Erzieherin das Glockenspiel erklingen lässt, wissen wir, dass der Morgenkreis beginnt. Damit jedes Kind einen festen Platz hat und das Stillsitzen leichter fällt, stellen wir gemeinsam einen Stuhlkreis. Wir beginnen mit einem Morgenlied und danach darf ein Kind alle Kinder zählen. Es wird besprochen, wer nicht da ist und warum. Spielerisch wird so der Umgang der Zahlen bis 25 geübt. Der Morgenkreis bietet Raum und Zeit zum Erzählen, zum Planen und Reflektieren oder zum Vortragen persönlicher Anliegen. Neben der Sprachförderung wird das Selbstbewusstsein gestärkt (z.B. durch das freie Reden vor der Gruppe) und die Sozialkompetenz geübt (z. B. zuhören können, aussprechen lassen und abwarten).
Einen weiteren Schwerpunkt im Morgenkreis bilden Reime, Lieder, Finger- und Bewegungsspiele. Durch die Förderung der motorischen Fähigkeiten wird die Sprachentwicklung unterstützt. Wir erlernen Wortmelodie und Sprachrhythmus, erweitern unseren Wortschatz und entwickeln Freude an der Sprache.
Auch unsere Geburtstage werden mit einem festen Ritual im Morgenkreis gefeiert.
Wir erleben eine Atmosphäre des Vertrauens.
Nachdem jedes Kind seinen Stuhl weggestellt hat, hat es die Möglichkeit zu frühstücken oder sich drinnen oder draußen zu beschäftigen. Der Elterndienst bereitet ab 8:00 Uhr in der Küche das Frühstück vor. Dort haben wir nicht nur die Möglichkeit Gemüse und Obst zu schneiden, Getreide zu flocken und den Tisch zu decken, sondern können auch die häusliche Atmosphäre in der Küche erleben und in einer kleinen Gruppe behutsam in den Tag starten.
Es können 8 Kinder gleichzeitig frühstücken. Jedes Kind deckt seinen Platz selbst ein und spült nach dem Essen sein Geschirr. Wir dürfen unser Frühstück nach eigenem Geschmack und Bedürfnissen selbst zubereiten. Über allem steht das Prinzip „Hilf mir, es selbst zu tun“. In der Küche wird für alle eine ruhige und gemütliche Atmosphäre geschaffen (z. B. jahreszeitlich geschmückter Tisch, Kerze, beachten der „Benimm-Regeln“).
Wir können selbstständig entscheiden, mit wem und wo wir tätig sein möchten. Es gibt die Möglichkeit zu basteln und zu malen, in der Bauecke zu bauen, mit dem Montessorimaterial zu arbeiten, in der Puppenecke oder auf der Hochebene zu spielen. Wir werden darin unterstützt, unsere Bedürfnisse zu erkennen. Wir bekommen Hilfestellung durch Gespräche, Anregungen oder Angebote.
Wir haben die Möglichkeit, nach unseren Bedürfnissen und Fähigkeiten zu spielen und zu arbeiten. Darüber hinaus werden je nach Bedürfnis einzelner Kinder zusätzliche Materialien (z. B. Buchstaben und Zahlenmaterial) angeboten. Die freie Wahl der Beschäftigung ermöglicht uns intensives und konzentriertes Arbeiten bzw. Spielen.
Jedes Kind ist für seinen Spiel- bzw. Arbeitsplatz verantwortlich, das heißt: nach der Beschäftigung wird wieder aufgeräumt. So hat jedes Kind die Möglichkeit einen geordneten und ansprechenden Bereich/Platz vorzufinden.
"Äußere Ordnung schafft innere Ordnung."
Die Bewegungsbaustelle im Flur bietet zusätzliche Möglichkeiten zum Springen, Klettern, Schaukeln und auch für bewegungsintensive Rollenspiele. Wir können unserer Bewegungsfreude nachgehen und unsere motorischen Fähigkeiten weiterentwickeln.
Wir übernehmen für das Alleinsein in dem Raum Verantwortung und lernen, uns an Vereinbarungen zu halten.
Unser Außengelände bietet wetterunabhängig in seiner Weite vielfältige Möglichkeiten zum Spielen in der Natur und mit den Spielgeräten. Wir lernen in einer Gruppe, gemeinsame Projekte zu planen und durchzuführen. Dieses stärkt unsere Sozialkompetenz. Uns wird vertraut und wir haben die Freiheit, unbeobachtet zu spielen. Wir übernehmen Verantwortung für uns selbst und andere. Unsere motorische Entwicklung wird gefördert und unterschiedliche Naturbeobachtungen und Erfahrungen begleiten unseren Alltag. Physikalische Gesetzmäßigkeiten (Wasser wird zu Eis, Wasser versickert im Sand) werden spielerisch erfahren. In den Frühjahrs- und Sommermonaten findet unser Kindergartenleben vorwiegend draußen statt.
Die vielfältigen Angebote des Vormittages enden ca. um 12:30 Uhr, wenn eine Erzieherin das Glockenspiel wiederholt. Alle Kinder räumen gemeinsam auf und dann treffen wir uns zum Schlusskreis, der je nach Situation und Wetter drinnen oder draußen stattfinden kann. Neben Finger- und Singspielen besteht im Schlusskreis die Möglichkeit, den Vormittag zu reflektieren und für den kommenden Tag zu planen. Wir nehmen uns Zeit, Vorkommnisse des Vormittages zu besprechen, das heißt, z. B. positves Verhalten wird bestärkt oder Konflikte nachbereitet und Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Mit einem Schlusslied endet die gemeinsame Gruppenzeit. Zwischen 12:30 und 13:00 Uhr oder 13:30 und 14:00 Uhr werden wir abgeholt. Um 13:00 Uhr beginnt der Spätdienst, in dem wir gemeinsam einen Mittagsimbiss zu uns nehmen. Auch dies ist ein wertvoller Abschnitt des Kindergartentages.
Im Spätdienst entstehen neue Spielkonstellationen, angefangene Arbeiten können in Ruhe beendet werden, so findet der Kindergartentag einen ruhigen Ausklang.
Darüber hinaus gehen wir ein Mal in der Woche in der benachbarten Schule turnen. Im Frühling finden regelmäßig unsere Waldtage statt. Im Zweijahresrhythmus unternehmen wir eine Übernachtungsfahrt. Das Kindergartenjahr endet mit einem großen Sommerfest. Dieses Fest bietet Anlass für größere Projekte, wie z. B. Märchen- oder Zirkusaufführungen.
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